Was ist ein Trauma?
Wir Menschen verfügen über eine natürliche Fähigkeit Informationen zu verarbeiten, mithilfe dieser wir belastende Erlebnisse überwinden können. Für gewöhnlich dauert es eine gewisse Zeit, bis wir Menschen die Erinnerungen verarbeitet haben. Wir finden dann aber wieder zu unserem inneren Gleichgewicht zurück und können aus diesem Prozess sogar gestärkt hervorgehen. Wenn das auslösende Geschehen jedoch zu überwältigend ist, erfährt die betroffene Person eine tiefgreifende psychische Verletzung. Der Betroffene kann das erschütternde Erlebnis nicht verarbeiten und entwickelt eine Traumafolgestörung: Die aufwühlenden Bilder, Geräusche, Emotionen und das körperliche Erleiden des Ereignisses hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn.
Diese eingefrorenen Erinnerungen belasten den Betroffenen besonders dann, wenn sie scheinbar unvermittelt wieder auftauchen: Das kann nach dem traumatischen Geschehen sein, aber auch erst Jahre oder Jahrzehnte später. Der Betroffene erinnert dann das Erlebte einhergehend mit starken emotionalen und körperlichen Begleitsymptomen wie Panikattacken, Stresszuständen, Wiedererleben sensorischer Erfahrungen und körperliche Anspannung. Wenn nach einem traumatisierenden Ereignis solche Symptome von Wiedererleben oder Vermeidung zusammen mit einer allgemeinen Übererregung auftreten, so spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Unter einem traumatischen Ereignisse zählen: Das Erleben von körperlicher und sexualisierter Gewalt, auch in der Kindheit, Vergewaltigung, gewalttätige Angriffe auf die eigene Person, Entführung, Geiselnahme, Terroranschlag, Krieg, Kriegsgefangenschaft, politische Haft, Folterung, Gefangenschaft in einem Konzentrationslager, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit, die an der eigenen Person, aber auch an anderen Personen erlebt werden können